Prof. Dr. Anna Wolff-Powęska erhält den Preis Pomerania Nostra 2017

Prof. Dr. Anna Wolff-Powęska
Prof. Dr. Anna Wolff-Powęska bei der Preisverleihung in der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder Foto: Heide Fest

Anna Wolff-Powęska wurde 1941 in Tarnopol (heute Ukraine) geboren. Ihre Familie wurde unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieg aus dem von der Sowjetunion annektierten Territorium Ostpolens ausgesiedelt. Sie wuchs in Wągrowiec auf, einem Ort, der nach einer Teilung Polens zwischen 1793 und 1918 zu Preußen gehörte. Sie studierte an der Fakultät für Philosophie und Geschichte der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań (Posen). 

Die Preisträgerin war unter anderem an der Adam-Mickiewicz-Universität sowie als Direktorin des Westinstituts in Poznań (Instytut Zachodni) tätig (1990-2004). Aktuell lehrt sie an der Universität für Sozial- und Geisteswissenschaften (SWPS Uniwersytet Humanistycznospołeczny) in Warschau und ist Vorsitzende des Wissenschaftsrats am Zentrum für Historische Studien der polnischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Als Publizistin veröffentlicht sie Texte unter anderem in der „Gazeta Wyborcza“, der zweitgrößten Tageszeitung in Polen und dem Periodikum „Przegląd Zachodni“. 

Prof. Dr. Anna Wolff-Powęska gilt als eine der wichtigsten polnischen Expertinnen für deutsche Geschichte und deutsch-polnische Beziehungen. Sie hat grundlegende Beiträge zu diesen Themen veröffentlicht. Ihre Forschungsschwerpunkte sind in einem breiten internationalen, politischen, kulturellen, philosophischen und ethischen Kontext eingeordnet. Ihre Forschungsinteressen gelten insbesondere dem 19. und 20. Jahrhundert, dem Totalitarismus und dessen Bezwingung, der deutsch-polnischen Nachbarschaft und der politischen Philosophie. 

Für ihre wissenschaftlichen Leistungen und ihr Verdienste bei der Versöhnung und Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen erhielt sie bereits zahlreiche Auszeichnungen. Unter anderem wurde sie mit dem Ryszard-Kapuściński-Preis der Woiwodschaft Großpolen, dem Europäischen Bürgerpreis (2014) und dem Viadrina-Preis der Europa-Universität Viadrina Frankfurt Oder (2016) ausgezeichnet. 

Die Jury des Preises Pomerania Nostra verweist in ihrer Begründung für die Vergabe des Preises an Prof. Dr. Anna Wolff-Powęska auf ihre Veröffentlichungen zu den deutsch-polnischen Beziehungen, die hohes Ansehen unter deutschen und polnischen Historikern und Publizisten genießen. Viele Beiträge anderer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wären ohne ihre Arbeiten zu Deutschland und den deutsch-polnischen Beziehungen kaum vorstellbar. 

Der Preis Pomerania Nostra wurde 2003 ins Leben gerufen. Zu den Stiftern gehören die Universitäten Greifswald und Szczecin, die Tageszeitung Kurier Szczeciński (Szczecin) sowie die Städte Greifswald und Szczecin. Im Abstand von zwei Jahren werden mit dem Preis Persönlichkeiten geehrt, die sich auf den Gebieten der Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft oder Politik in hervorragender Weise verdient gemacht haben und damit den deutsch-polnischen Dialog in hohem Maße befördern. Die bisherigen Preisträger sind Prof. Dr. h.c. mult. Berthold Beitz (2003), Prof. Krzysztof Skubiszewski (2005), Janina Jasnowska und Prof. Dr. Michael Succow (2007), Prof. Dr. Władysław Filipowiak (2009), das Kulturfestival polenmARkT (2011), Prof. Dr. Eugeniusz Kus (2013) und Prof. Dr. Norbert Hosten (2015).

Weitere Informationen
Wichtige Veröffentlichungen von Prof. Dr. Anna Wolff-Powęska

  • „Doktryna geopolityki w Niemczech” (1979)
  • „Polityczne i filozoficzne nurty konserwatyzmu w Republice Federalnej Niemiec” (1984)
  • „Niemiecka myśl polityczna wieku oświecenia” (1988)
  • „Wspólna Europa. Mit czy rzeczywistość“ (red., 1990)
  • „Polen in Deutschland, Integration oder Separation?“ (Düsseldorf 2000)
  • „A bliźniego swego. Kościoły w Niemczech wobec „problemu żydowskiego” (2003)
  • „Pamięć – Brzemię i uwolnienie. Niemcy wobec nazistowskiej przeszłości, 1945–2010” (2011).

Informationen zum Preis 

Kurz-URL http://tinyurl.com/y9kykjgq
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Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Jan Meßerschmidt
Presse- und Informationsstelle
Domstraße 11, Eingang 1
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Telefon +49 3834 420 1150
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