MSnetWork – Netzwerk stärkt Teilhabe von Patienten mit Multipler Sklerose

Logo MSnetWork, © MSnetWork
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Multiple Sklerose (MS) ist eine der häufigsten entzündlichen Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Die Erstdiagnose wird meist bei Menschen jüngeren Alters zwischen 20 und 40 Jahren gestellt. Die Krankheit bedeutet für viele Betroffene einen Verlust bzw. eine Einschränkung der Arbeitsfähigkeit. Aktuell ist die Hälfte der Erkrankten im erwerbsfähigen Alter vorzeitig berentet und nur ein Drittel der Erwerbstätigen arbeitet in Vollzeit. Somit steht MS prototypisch für chronische Erkrankungen, die die Arbeitsfähigkeit und die Teilhabe am Arbeitsleben gefährden oder mindern.

Das Projekt MSnetWork verfolgt einen sozialleistungsträgerübergreifenden Ansatz zur Verbesserung der Versorgung von MS-Patientinn*en. Dabei wird auf ein integriertes Netzwerk unterschiedlicher Leistungsträger gesetzt. Es werden Versorgungsangebote gebündelt, um durch einen koordinierten Abruf von Leistungen Betroffenen die jeweils erforderliche Behandlung anbieten zu können.

Unter anderem gibt es regelmäßige Untersuchungen des Gesundheitsstatus, der Teilhabemöglichkeiten sowie der Arbeitsfähigkeit der Betroffenen. In Abstimmung mit den weiteren Beteiligten in MSnetWork übernimmt, initiiert und koordiniert die neurologische Praxis die Versorgung der teilnehmenden Patientinn*en. Zusätzlich sind beispielsweise arbeitsmedizinische Untersuchungen im Arbeitsumfeld, psychosoziale und sozialrechtliche Beratung, Schulungen in Gruppen und spezielle Informationsangebote sowie frühzeitige ambulante oder stationäre Rehabilitationsmaßnahmen geplant. Die Teilnahmedauer beträgt 24 Monate.

Der Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre der Universität Greifswald (Prof. Dr. Steffen Fleßa) und das Institut für Community Medicine der Universitätsmedizin Greifswald (Prof. Dr. Thomas Kohlmann) übernehmen die wissenschaftliche Evaluation der neuen Versorgungsform in MSnetWork. Die Universitätsmedizin Greifswald untersucht dabei in erster Linie die Teilhabe von MS-Betroffenen am Arbeits- und Sozialleben sowie den Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Für die Universität Greifswald liegt das Augenmerk vornehmlich auf den durch die Arbeitsunfähigkeit entstehenden Kosten, den Behandlungskosten, der Wirksamkeit und dem Umsetzungspotenzial für die Regelversorgung.

Die Rekrutierungsphase für Ärzte und Patienten aus Mecklenburg-Vorpommern, Bayern, Berlin und Brandenburg startete im Januar 2022. Ein Teilnahmebeginn für Patienten ist bis 31. Dezember 2022 möglich. Informationen zu den Einschlusskriterien und zur Versorgungsform finden sich auf der Website des Projektes MSnetWork.

Neben der Universität Greifswald und der Universitätsmedizin Greifswald sind der Bundesverband Deutscher Neurologen e. V. (Konsortialführung), die GWQ ServicePlus AG und der Verband Deutscher Betriebs- und Werkärzte Berlin e. V. am Projekt beteiligt.

Weitere Informationen
Projektwebsite MSnetWork 
Informationen beim Gemeinsamen Bundesausschuss
Förderkennzeichen: 01NVF20025


Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
Dr. Susan Raths
Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement
Friedrich-Loeffler-Straße 70, 17489 Greifswald
Telefon 03834 420 2426
susan.rathsuni-greifswaldde

Ansprechpartner an der Universitätsmedizin Greifswald
Institut für Community Medicine | Abt. Methoden der Community Medicine
Walther-Rathenau-Straße 48, 17475 Greifswald
Prof. Dr. Thomas Kohlmann
Telefon 03834 86 7780
thomas.kohlmannuni-greifswaldde
Sandra Meyer-Moock
Telefon 03834 86 7760
sandra.meyer-moockmed.uni-greifswaldde

 

Medieninformation


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